Alters- und Pflegeheim Erlenhof, Lagerstrasse 119 

Walter Mehring (1896 – 1981)

Der deutsch-jüdische Schriftsteller, Lyriker und Kabarettautor, Kriegsgegner und Antifaschist, Spötter und Eigenbrötler Walter Mehring war überall und nirgends zuhause, lebte auch in Zürich meist im Hotel. Doch als er älter und gebrechlicher wurde, zog er ins Altersheim Erlenhof an der Lagerstrasse 119. Es wird erzählt, er habe sich dort den Umständen entsprechend wohl gefühlt. Er starb 85-jährig und wurde auf dem Friedhof Sihlfeld beigesetzt.

1917 war er Mitbegründer der Berliner Dada-Sektion und lebte in den 1920er-Jahren überwiegend als Korrespondent in Paris. Seine Gedichte aus dieser Zeit gehören zu den wesentlichen Werken des Expressionismus. Er gehörte neben Kurt Tucholski auch zu den Gründern des politisch-literarischen Kabarett-Theater in Berlin.

Seine Romane, Lieder, Gedichte, Chansons und Theaterstücke machten ihn früh berühmt – und verhasst: Joseph Goebbels schrieb 1929 unter dem Titel «An den Galgen» einen Hetzartikel gegen ihn, seine Bücher landeten bei der Bücherverbrennung der Nazis 1933 auf dem Scheiterhaufen. Mehring entging nur knapp seiner Verhaftung und konnte über Frankreich in die USA entkommen. 1953 kehrte Mehring nach Europa zurück, lebte erst kurz in Deutschland, dann in Zürich.

Das Bild zeigt Walter Mehring, portraitiert 1925 vom deutschen Kunstmaler George Grosz.

Adresse

Militärstrasse

Erreichbarkeit

Bus 32 Militärstrasse