Güterbahnhof (ab 2018: Polizei- und Justizzentrum PJZ)
Einst war der 1897 eröffnete Güterbahnhof das Zentrum des Warenaustauschs für die ganze Stadt. Dank der sogenannten Sägezahntechnik (Ingenieur Robert Moser) konnten die Züge ans Gebäude heranfahren und die Waggons in Vierergruppen an Rampen abstellen, um Waren zu entladen. Strassenseitig holten Fuhrwerke, später Lastwagen die Güter zur Feinverteilung in der Stadt. In der Nähe des Güterbahnhofs, der direkt über Bahnübergänge vom Quartier her erreichbar war, befanden sich zahlreiche Stallungen und Wagenremisen. Der Güterbahnhof war das Herz, das Zürich mit allem Lebensnotwendigen versorgte. Gegen 700 Personen waren dort beschäftigt, unter anderen der Arbeiter- Schriftsteller Josef Saladin. Dazu kamen die „Stadtstreicher“ die vor den Toren auf Gelegenheitsarbeit beim Auf- und Abladen warteten. Seit 1970 wurden Funktionen des Bahngebäudes ausgelagert. Im schlossartigen Kopfbau wurden Büros fremdvermietet, in den seitlichen Schuppen verschiedene Gewerbebetriebe und Lager eingerichtet. 2013 wurde der Güterbahnhof bis auf ein Teilstück im Westen – trotz Denkmalschutz – abgebrochen um dem Polizei- und Justizzentrum Platz zu machen. In diesem letzten noch stehenden Teilstück befindet sich Art Dock, die Kunsthalle, in der zeitgenössische Werke von Zürcher Künstlern, gezeigt werden.
Adresse
Hohlstrasse 116Erreichbarkeit
Tram 8, Bus 31 Haltestelle GüterbahnhofLiteratur
- Baukultur in Zürich, Band Aussersihl und Industrie; NZZ Verlag 2003