Stauffacherbrücke mit den vier Löwen
Mit Hausteinen verkleidete Bogenbrücke aus Stahlbeton. Ingenieur- Frühwerk des Betonpioniers Robert Maillard, umgesetzt im Jahre 1899 von Stadtbaumeister Gustav Gull. Entsprechend dem Vorhaben einer «Prachtsallee» von der alten Stadt quer durch das kürzlich eingemeindete Arbeiterquartier Aussersihl (siehe Stauffacherstrasse) wurde die Brücke – inspiriert vom kurz zuvor entworfenen «Pont Alexandre III» in Paris – mit Bronze-Löwen des auf Löwen spezialisierten Bildhauers Urs Eggenschwyler (1849 bis 1923) geschmückt.
Eggenschwyler absolvierte von 1865 bis 1868 eine Lehre zum Bildhauer, wo er vorwiegend Tier- und Menschenköpfe erschuf. Später malte und modellierte er in den Menagerien von München und nahm auch an der Weltausstellung 1873 in Wien teil. Ab 1878 arbeitete Eggenschwyler wieder in Zürich. 1888 schuf er einen Löwen aus Granit für die Gedenksäule in Sempach. Er ist auch der Schöpfer der Bären im Foyer des Bundeshauses.1891 richtete er auf dem Milchbuck in Zürich eine privaten Menagerie ein. Eggenschwyler galt als exzentrisch; oft führte er eine Löwin an der Leine durch das Niederdorf spazieren.
Adresse
Stauffacherstrasse/ Ernst Nobs Platz
Erreichbarkeit
Tram 8 bis Bahnhof Selnau; S4 und S1Literatur
- Structuricum, Ingenieurbauführer, vdf, Zürich 2012