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Rundgänge in Aussersihl und Hard, dem Zürcher Stadtkreis 4
Bei seiner Eröffnung 1928 wurde das Maxim in einer Anzeige als «sehr guter, moderner, ventilierter Saal mit eigener Hauskapelle» angepriesen. Das Kino, zeitweise auch als Variété betrieben und deshalb mit einer Bühne ausgestattet, bot 400 Plätze. Der Saal ragt bis heute in einen Hinterhof gegen die Kernstrasse hin. Das Maxim wurde in seinen letzten Jahren als Sexkino betrieben. 1988 wurde der Betrieb eingestellt, der Saal immer wieder mal als Verkaufslokal zwischengenutzt, mehrheitlich aber blieb er leer. Als 2006 eine Gruppe von theateraffinen AktivistInnen «der Langstrasse ein Theater schenken» wollte (Zitat aus einer Pressekonferenz), schlug sie der Stadt vor, den leerstehenden Maxim-Saal zu mieten und für ihr Theaterprojekt zur Verfügung zu stellen. Die Stadt ging nicht auf diesen Vorschlag ein, die Gruppe startete dann aber doch ihr Projekt eines interkulturellen Theaters und gab ihm den Namen des alten Variétés. Nach 15 Jahren Wanderschaft in Zwischennutzungen ist das Maxim-Theater 2022 definitiv im eigenen Haus an der Ernastrasse eingezogen.
Adresse
Langstrasse 83
Erreichbarkeit
Tram 8 und Bus 32 Helvetiapltz
Literatur
Peter Preissle: Date aus der Geschichte der Lichtspielhäuser im Kreis 4. In: Kult Zürich-Aussersihl. Zürich 2010
Hannes Lindenmeyer: Die lange Geschichte einer kurzen Strasse. Zürich 2018