Wandfresken von Wilhelm Hartung
Wahrscheinlich haben die Freskenmalereien von Wilhelm Hartung aus dem Jahre 1928 achtzig Jahre später die Häuser der ABZ Wohnkolonie Sihlfeld vor dem Abriss gerettet!
Hartung hatte an der Kunstgewerbeschule der Stadt Zürich studiert, bevor er ab 1923 an verschiedenen Gebäuden in der Stadt Zürich Wandbilder schuf. So auch die bereits erwähnten Bilder, die die Erker der Überbauung zieren. Sie zeigen Frauen mit ihren Kindern, Reiter, Fischer, Hirten und Lämmer, Gazellen, Maultiere und Vögel, viel Sonnenschein, eine friedliche, bunte, ja paradiesische Welt.
1930 realisierte Hartung für die ABZ ganz in der Nähe weitere vierzig Fresken. Dazu schreibt die Kunsthistorikerin Bernadette Fülscher: «In der Wohnsiedlung Kanzleistrasse darf die positive Darstellung des Arbeiteralltags als gezielte Aufmunterung in einer sozial, politisch und wirtschaftlich unsicheren Zeit gesehen werden. Die Erkerbilder sind modern und im Vergleich zu anderen Zürcher Malereien der Zwischenkriegszeit einzigartig. »
Allerdings plant die ABZ, diese Siedlung an der Seebahnstrasse durch eine Neuüberbauung zu ersetzen, also würden diese Bilder von Wilhelm Hartung zerstört.
Adresse
Sihlfeldstrasse 150-166, Ernastrasse 19, 27-29, 35, Zypressenstrasse 115-123