Kino Apollo
1928 wurde in der Presse «das grösste, modernste Kino und Variété-Theater der Schweiz» angekündigt: Das Kino Apollo mit 1700 Plätzen. Der Architekt war Peter Giumini, Bauherr und Betreiber Eugen Scotoni. Anfänglich wurden hier Stummfilme gezeigt; der Saal war mit Orgel und Orchestergraben ausgestattet. An der Fassade machten riesige, handgemalte Plakate, angestrahlt von 12 Scheinwerfern, auf die laufenden Filme und ihre DarstellerInnen aufmerksam. Die über einen Meter hohe Leuchtschrift «Apollo» auf dem Dach soll sogar vom Zürichberg aus lesbar gewesen sein. Das Foyer wird «als vornehmer, gediegener Raum, geschaffen zum Plaudern, Promenieren und Rauchen während den Pausen» beschrieben. Das Apollo wurde immer mit den neusten Innovationen nachgerüstet: 1957 wird das Todd A-O-Verfahren (Cinemascope) eingeführt, mit der Première von «In 80 Tagen um die Welt». 1964 eröffnet das Apollo als erstes «Cinerama-Kino» der Schweiz (Première von «It’s a mad, mad, mad world»). 1972 erfolgt der Umbau zum ersten Duplex (mit 2 Sälen) der Schweiz. 1988 verabschiedet sich das legendäre Riesenkino mit der «Rocky Horror Picture Show» und einem Trauerzug der Gäste aus dem nahegelegenen Quartierzentrum Kanzlei unter den Klängen von Ravels Bolero: Das Kino musste dem heutigen Bankgebäude weichen.
Adresse
Stauffacherstrasse 41
Erreichbarkeit
Tram 2,3,8, 9 und 14 Stauffacher
Literatur
Peter Preissle: Date aus der Geschichte der Lichtspielhäuser im Kreis 4. In: Kult Zürich-Aussersihl. Zürich 2010