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Rundgänge in Aussersihl und Hard, dem Zürcher Stadtkreis 4

Barrierehäuschen Kohlendreieck

Das kleine Gartenhäuschen im Schrebergarten entlang dem Bahneinschnitt erzählt von den Anfängen der Verkehrsgeschichte Aussersihls. Bis 1930 waren die Züge ans linke Zürichsee-Ufer (die «Seebahn») auf gleichem Niveau wie die Strassen und Vorgärten des Stadtquartiers unterwegs. Insgesamt kreuzten die Bahngleise in Aussersihl und Wiedikon neun Strassen. Die Übergänge waren mit Roll-Barrieren auf Rädern gesichert; Barriere-Wärterinnen mussten diese von Hand über die Strasse schieben. Die Brauerstrasse führte damals in gerader Linie auf die andere Seite der Gleise zum Hauptgebäude des Güterbahnhofs. Das kleine Häuschen, das die Barrierefrau vor Regen und im Winter vor Kälte schützte, wurde 1931, bei der Tieferlegung der Gleise ausgemustert und wird seither von den Schrebergärtnern – ursprünglich alles Bahnangestellte – als Gartenhäuschen benutzt. Das Häuschen ist nicht nur ein Bauzeuge, sondern erinnert auch einen ausgestorbenen Beruf: Die Bahnwärterin.

Adresse

Brauerstrasse 130 (im Pflanzgarten)

Erreichbarkeit

Haltestelle Güterbahnhof, Tram 8, Bus 31

Literatur

Stadt Zürich, Amt für Städtebau: SBB Objekte Stadt Zürich. Inventarergänzung 2020
Robert Grünhut e.a.: Der Umbau der linksufrigen Zürichseebahn im Gebiet der Stadt Zürich. Denkschrift. Zürich 1927