Bahnhof Wiedikon
Die Gemeinden Wiedikon und Aussersihl erhielten bei der 1875 eröffneten linksufrigen Seebahn eine Haltestelle mit Stationsgebäude auf der Fläche der heutigen BP-Tankstelle an der Seebahnstrasse. Eine Wiediker Quartierstrasse, die Stationsstrasse, erinnert noch heute an den Weg zur Bahn. Nach dem Aufgehen von Wiedikon und Aussersihl in den Kreis III von «Gross-Zürich» (1893) wurde die ursprüngliche Stationsbezeichnung «Wiedikon- Aussersihl» durch «Zürich-Wiedikon» ersetzt.
1927 wurde die Seebahn zwischen Aussersihl und Wollishofen in Tieflage versetzt. Die Stadt Zürich liess auf eigene Kosten einen ans Tramnetz angebundenen Bahnhof errichten. Architekt war Hermann Herter, Stadtbaumeister (1877-1945). Das Empfangsgebäude kam quer über die aus einem Tunnel mündenden Gleise zu stehen und bestach von Anfang an durch seinen Funktionalismus und seine Grosszügigkeit trotz des begrenzten Raumes. Die sehenswerte Bahnhofhalle ist unlängst renoviert worden, Aufschriften und Wandmalereien zeigen den Originalzustand von 1926. Sie stammen vom bekannten Zürcher Plakatkünstler Otto Baumberger (1889-1961). Eisenbahntechnisch war Zürich-Wiedikon der erste Reiterbahnhof der Schweiz, eine bescheidene Kopie des Hauptbahnhofs von Hamburg oder des Bahnhofs Kassel-Wilhelmshöhe.
Adresse
Seebahnstrasse 33 / Birmensdorferstrasse, direkt auf der Kreisgrenze 4 / 3Erreichbarkeit
S-Bahn 2, 8, 21 und 24, Tram 9 und 14, Bus 215, 220, 235 und 350 bis Haltestelle Bahnhof WiedikonLiteratur
- Denkschrift «Die linksufrige Zürichseebahn», 1927, SBB/Stadt Zürich
- M. Peter, Die Seebahn in Aussersihl und Wiedikon, 2003, Quartierverein Aussersihl