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Rundgänge in Aussersihl und Hard, dem Zürcher Stadtkreis 4

Der Zeughaushof mit dem 1991 angelegten Labyrinthgarten, fotografiert von Jürgen Hohmuth.

Der Zeughaushof mit dem 1991 angelegten Labyrinthgarten, fotografiert von Jürgen Hohmuth.

Zeughaushof, Labyrinth

Der Zeughaushof blieb bis zum Auszug des Militär in die Kaserne im Reppischtal (1978) ein für die Quartierbevölkerung unzugängliches Gelände. 1991 bekam eine Frauengruppe im Rahmen des Wettbewerbs «Zürich morgen» die Gelegenheit, auf der einen der beiden Wiesen einen Labyrinthgarten anzulegen – vorerst befristet für ein Jahr. Die Initiantinnen pflügten eine kreisrunde Fläche um, legten den Labyrinthweg mit sieben Rundgängen an und luden die Bevölkerung in diesem grünraum-armen Quartier ein, selber ein Stück Boden zu bepflanzen. Über 100 Menschen folgten dieser Einladung und bald blühte ein reichhaltiger Blumen- und Gemüsegarten. Das Labyrinth wurde rasch zum Treffpunkt für AnwohnerInnen aus verschiedensten Herkunftsländern. Nach einem Jahr war der Platz so beliebt, dass die Stadt die unbefristete Weiterführung zuliess. Während einigen Jahren übernahm eine Gruppe von randständigen Menschen, die ihren Alltag im Zeughaushof verbrachten, Mitverantwortung für das Gedeihen des Gartens; sie wurden später von den Behörden vom Platz verwiesen. In den verschiedenen Jahreszeiten finden Rituale und Feste statt. Die Zürcher Labyrinthgruppe hat inzwischen Nachahmung in über 200 ähnlichen Anlagen in ganz Europa gefunden. Es ist eine eigentliche Labyrinth-Bewegung entstanden.

Adresse

Zeughausstrasse/ Kanonengasse/ Militärstrasse

Erreichbarkeit

Bus 31 bis Haltestelle Kanonengasse

Literatur

  • Kult Zürich Aussersihl, Verlag um die Ecke, Zürich 2010