Das 1927 eröffnete Kino Uto mit seinen 165 Plätzen befand sich in einem fünfgeschossigen Wohnhaus, in dem es die untersten zwei Geschosse nutzte. Es wurde als Arbeiterkino beworben, bot auf der Galerie auch Stehplätze an und galt als «billigstes Kinotheater Zürichs». Später wurde das Uto von als Reprisenkino mit günstigen Preisen und hervorragendem Programm sehr geschätzt. 1992 lief Scorseses «Taxi Driver» ein ganzes Jahr im Vorabendprogramm. In den 1990-er Jahren organisierte die tamilische Diaspora jeweils am Sonntag Vorführungen von Filmen aus der Heimat für Landsleute aus der ganzen Schweiz. Bis 2013, als es von der Arthouse-Gruppe übernommen wurde, war das Uto das letzte von einem Alleininhaber betriebene Kino der Stadt; Bei seiner Schliessung im Jahr 2024 stellte es einen der letzten Kinosäle Zürichs im Stil der 1960er Jahre – als es letztmals renoviert wurde – dar: ohne Foyer, mit kleinem Kassenkabäuschen, dem letzten 35mm-Projektor der Stadt und einem ornamental, im Art Deco-Stil gestalteten Theatermasken-Relief an der Hausfassade. Die nur spärlich unterhaltene Haustechnik führte dazu, dass im Winter den meist nur wenigen Kinogästen empfohlen wurde, oben auf der leicht erwärmten Galerie Platz zu nehmen; das Parkett blieb eisig kalt. 2018 diente das Uto als Drehort für Lorenz Suters Debutfilm «Strangers». Suter wohnte zu dieser Zeit selber in einer Einzimmerwohnung gleich neben dem Balkon-Foyer des Kinosaals.
Adresse
Kalkbreitestrasse 3
Erreichbarkeit
Tram 2 und 3, Bus 32 Kalkbreite
Literatur
Peter Preissle: Date aus der Geschichte der Lichtspielhäuser im Kreis 4. In: Kult Zürich-Aussersihl. Zürich 2010
Urs Bühler: Ade Uto! NZZ vom 12.2.24