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Rundgänge in Aussersihl und Hard, dem Zürcher Stadtkreis 4

Hellmutstrasse

Die Hellmutstrasse ist 80 Meter lang; ihre Gebäude stammen aus vier verschiedenen Bauphasen: Die ältesten Wohnbauten (ungerade Nummern 5 bis 9) wurden in der Bauboomzeit der 1870er Jahre als einfache Arbeiterwohnungen erstellt, der Kopfbau Hohlstrasse 82 wurde vom Stadtrat 1913 an Max Tièche, Spezialist für Haut- und Geschlechtskrankheiten als Poliklinik zur Verfügung gestellt. Die Kopfbauten Hellmutstrasse 12 und 15 wurden in den 1890er Jahren erstellt. Ende der 1960er Jahre bestand ein Projekt, hier eine grosse Telefonzentrale für internationale Verbindungen zu erstellen. Alle Gebäude hätten dieser Zentrale weichen müssen. Eine breitabgestützte Quartierbewegung mit Vorstössen bis zum Bundesrat (verantwortlich für die PTT) verhinderte diesen Bau. 1979 wurden die vernachlässigten Bauten besetzt; die neu gegründete Genossenschaft Wogeno setzte sich für eine teilweise neue Überbauung der Hinterhofgebäude unter Erhalt der alten Billigwohnbauten ein. 1991 konnte der vom Architekten Walter Ramseier entworfene Neubau mit flexiblen Wohnungsgrundrissen und offenen Treppenhäusern bezogen werden. Die Stall- und Remisengebäude auf der andern Strassenseite wurden 1986 abgerissen und durch einen spekulativen Wohnblock ersetzt; Als Kopfbau zur Bäckeranlage steht das Wohnhaus der Stiftung PWG, erstellt von Architekt Peter Märkli. Es ersetzt seit 2005 den einst berühmten Alkoholikertreff «Schönau» (1’100 hl Bier/ Jahr) .

Adresse

zwischen Hohlstrasse 82 und Brauerstrasse 75, bei der Bäckeranlage

Erreichbarkeit

aktuell: Tram 8/ Bus 31 Station Bäckeranlage

Literatur

  • INSA, Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850- 1920, Band Zürich,
  • Baertschi, Hanspeter, Industriealisierung, Eisenbahnschlachten und Städtebau. Zürich 1983
  • www.vereinhellmialt.com