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Badenerstrasse 16/18
Suzanne Perrottet (1889-1983)
Die Tanzpädagogin Suzanne Perrottet zieht mit ihrer Schule bereits 1931 in den futuristischen Neubau des «Zetthaus» an der Badenerstrasse 18. Die Wegbereiterin des modernen Tanzes hatte als Kind in Genf eine musikalische Ausbildung erhalten und war vom Komponisten Émile Jaques-Dalcroze in Rhythmischer Gymnastik unterrichtet worden. Mit ihm geht sie 1912 nach Hellerau bei Dresden, um Kurse in dessen Methode der körperlichen Interpretation von Musik zu geben. 1913 wird Perrottet Mitarbeiterin und Lebensgefährtin des Choreografen Rudolf von Laban und lebt nun in der Künstlerkolonie auf dem Monte Verità bei Ascona und dann in Zürich. Mit Laban baut sie 1916 eine neue Schule zur Ausbildung in Improvisation, Rhythmik, Gesang und Musiktheorie auf, mit Werkstätten für Reformkleidung, Kunsthandwerk und Gartenbau. 1917 tritt Suzanne Perrottet als Pianistin mit der Tänzerin Mary Wigman an Dada-Soiréen des legendären Zürcher Cabaret Voltaire auf.
Als Rudolf Laban Ende 1918 die Schweiz verlässt, übernimmt Perottet die Bewegungsschule, führt diese unter ihrem Namen weiter. In Zürich unterrichtet sie über vierzig Jahre, ist Gründungs- und von 1939 bis 1955 Vorstandsmitglied des Schweizerischen Berufsverbands für Tanz und Gymnastik.
Adresse
Badenerstrasse 16/18
Erreichbarkeit
Tram 2,3,8,9 und 14 Stauffacher
Literatur
- Die Befreiung des Körpers, Erinnerungen von Suzanne Perottet, Verlag Nimbus, ISBN 978-3-03850-002-5
Historische Bilder
Suzanne Perrottet, Katja Wulff und Rudolf von Laban 1914 in der Künstlerkolonie «Monte Verità» Kunsthaus Zürich, Bibliothek. Foto: Johann Adam Meisenbach, 1914.
Die Tänzerin Suzanne Perrottet um 1918 als verlockende Dirne im Kabaret «