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Rundgänge in Aussersihl und Hard, dem Zürcher Stadtkreis 4
Z-Haus, Bäckerstrasse 22
Richard Paul Lohse (1902 – 1988)
Lohse kam an der Bäckerstrasse 22 zur Welt und ist im Kreis 4 aufgewachsen. Ab 1918 machte er eine Lehre als Reklamezeichner bei der Werbeagentur Max Dalang ein. Als Autodidakt malte Lohse spätkubistisch-expressive Stilleben. In den 30er-Jahren wurde Lohse als Grafiker und Buchgestalter zu einem der Pioniere der modernen Schweizer Grafik. Ab 1934 wohnte und arbeitete er mit Irmgard Burchard im Zett-Haus am Stauffacher, gründete dort 1937 zusammen mit Leo Leupi die «Allianz, Vereinigung moderner Schweizer Künstler und unterstützte 1938 Irmgard Burchard, mit der er kurz verheiratet war, bei der Organisation der Londoner Ausstellung «Twentieth Century German Art». Seine politische Haltung führte ihn in den Widerstand, dem sich auch seine zukünftige Lebenspartnerin Ida Alis Dürner anschloss. 1943 kam der Durchbruch in der Malerei: Lohse standardisierte die Bildmittel und begann die Entwicklung modularer und serieller Systeme. 1953 erschien seine Publikation «Neue Ausstellungsgestaltung», ab 1958 war er Mitredaktor der Zeitschrift «Neue Grafik». Lohses systematisch-konstruktive Kunst und konstruktive Gebrauchsgrafik fanden durch bedeutende Ausstellungen weltweit Beachtung. Er starb 1988 in Zürich und wurde im Friedhof Sihlfeld bestattet.
Adresse
Bäckerstrasse 22
Erreichbarkeit
Tram 2,3,8,9 und14 Stauffacher
Literatur
- Lohse lesen, Texte von Richard Paul Lohse, Offizin, 2002, ISBN 3-907496-19-1
- siehe auch lohse.ch (Publikationen)