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Rundgänge in Aussersihl und Hard, dem Zürcher Stadtkreis 4
Hildastrasse 3
Hugo Koblet (1925 – 1964)
Es gab viele Velorennfahrer, welche im Aussersihl des 20. Jahrhunderts aufgewachsen sind und hier mit diesem Sport ihr Glück versuchten. Der berühmteste von ihnen ist bestimmt Hugo Koblet. Seine Mutter Helene führte an der Hildastrasse 3 beim Lochergut eine Bäckerei, Hugo fuhr zur Auslieferung des Gebäcks mit dem Rad zu den Kunden. Hier begann er 1946 seine Profikarriere als Bahnfahrer. Nachdem er 1950 die Strassen-Schweizermeisterschaften gewann, wurde er international bekannt, gewann im selben Jahr den 33. Giro d’Italia und die Tour de Suisse.
1951 bezwang Koblet im Einzelzeitfahren den italienischen Radrennfahrer Fausto Coppi im Grand Prix des Nations und trug auch in der Tour de France den Sieg davon. Aufgrund seines guten Aussehens, seiner Leichtfüssigkeit und seiner Eleganz gab ihm der Chansonnier Jacques Grelle den Beinamen «Pédaleur de charme». Selbst bei grossen Anstrengungen und Strapazen wirkte der Star stets locker und elegant.
Nach dem Gewinn des Schweizer Strassenmeistertitel von 1955 sank Koblets Leistungsniveau deutlich, 1958 trat er zurück. Sechs Jahre danach starb er bei einem Autounfall. Es wird vermutet, dass er Selbstmord begangen hat. Hugo Koblet war verschuldet, und wegen seiner zahlreichen Affären hatte sich seine Ehefrau von ihm getrennt.
Adresse
Hildastrasse 3
Erreichbarkeit
Tram 2 und 3 Lochergut
Literatur
- Sepp Renggli, Hanspeter Born, Martin Born: Hugo Koblet – Der «Pédaleur de charme». 2. Auflage, AS Verlag, 2007, ISBN 978-3-909111-18-3
- Daniel Sprecher: Hugo Koblet – Ikarus auf Rädern, AS Verlag, Zürich 2012, ISBN 978-3-906055-04-6