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Rundgänge in Aussersihl und Hard, dem Zürcher Stadtkreis 4
Ernst Nobs Platz (bei Stauffacherbrücke)
Ernst Nobs (1886 – 1957)
Nobs wuchs in Grindelwald auf, besuchte von 1902 bis 1906 das Lehrerseminar in Hofwil bei Bern und war danach Lehrer in Wynau und Ostermundigen. Nun begann eine steile Karriere als Sozialdemokrat: Mitglied des Stadtparlaments in Zürich, Präsident der SP der Stadt Zürich, 1919 bis 1943 Nationalrat, 1935 bis 1942 Regierungsrat und 1942 bis 1943 Stadtpräsident von Zürich. 1943 wurde Nobs als erster Sozialdemokrat in den Bundesrat gewählt und übernahm das Finanz- und Zolldepartement. Dort setzte er sich für eine Bundesfinanzreform ein, die aber 1950 am bürgerlichen Widerstand wie an der Opposition der Linken scheiterte. 1951 trat er zurück.
Nobs steht beispielhaft für den Weg der SP von der Opposition zur Regierungsverantwortung. Nachdem er im und unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg noch zu den Exponenten der Parteilinken gehörte, rückte er in Auseinandersetzung mit dem Kommunismus und vor dem Hintergrund von Krise und der nationalsozialistischen Bedrohung von den Positionen des Klassenkampfs ab und bekannte sich zur Landesverteidigung.
Ernst Nobs war ab 1915 zwanzig Jahre Chefredaktor beim «Volksrecht» am Stauffacherplatz. 2003 wurde dieser kleine Platz vor dem Haus seines Wirkens in Aussersihl nach ihm umbenannt.
Adresse
Ernst Nobs Platz
Erreichbarkeit
Tram 8, Bahnhof Selnau
Literatur
- Tobias Kästli: Ernst Nobs: Vom Bürgerschreck zu Bundesrat – Ein politisches Leben. Orell Füssli, Zürich 1995, ISBN 3-280-02334-3