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Rundgänge in Aussersihl und Hard, dem Zürcher Stadtkreis 4

Langstrasse 31
Eduard, Ernst und Max Gubler
Die drei Söhne des Dekorationsmalers Heinrich Gubler wuchsen an der Langstrasse 31 auf. Schon früh halfen sie dem Vater bei seiner Arbeit, besuchten alle drei das Lehrerseminar, bevor die bildende Kunst ihr weiteres Leben bestimmte.
Eduard Gubler (1891–1971)
Nach dreijähriger Tätigkeit als Primarlehrer studierte er an Kunstschulen in München und unterrichtete anschliessend von 1917 bis 1953 als Zeichenlehrer an Zürcher Sekundarschulen. Neben dem Unterricht schuf er in seiner Atelierwohnung im Dachgeschoss des Volkshauses am Helvetiaplatz ein umfangreiches malerisches und grafisches Werk, nach 1925 als Vertreter der Neuen Sachlichkeit in der Schweiz und schreibt: «Das ist der Zweck des Lebens! Sich Loslösen vom Materiellen, sich zu erheben in die Welt jenseits von Gut und Böse, in die Welt des Geistes.»
Ernst Gubler (1895-1958)
Nebenberuflich war er schon als bildender Künstler tätig, als er 1920 den Lehrerberuf aufgab und Schüler an der Kunstgewerbeschule Zürich und an der Kunsthochschule Weimar wurde. Ab 1924 unterrichtete Ernst selber an der Kunstgewebeschule und arbeitete daneben an einem umfangreichen Werk als Bildhauer, Maler und Zeichner.
Max Gubler (1898–1973)
Schon während der Ausbildung zum Primarlehrer begann er zu malen, nach Abschluss zog er für drei Jahre nach Berlin. Der Kunstmäzen Hans Coray entdeckte das Talent des jungen Künstlers und ermöglichte ihm in den 1920er-Jahren Aufenthalte in Italien und Frankreich. Von 1930 bis 1937 lebte er in Paris, kehrte zurück und bezog ein eigenes Atelierhaus in Unterengstringen. Erste Erfolge stellten sich ein; so konnte er 1939 für die Schweizerische Landesausstellung in Zürich ein Wandbild gestalten.
1952 zeigte das Zürcher Kunsthaus eine Retrospektive seines im Wesentlichen vom deutschen Expressionismus geprägten Werks. Die Ausstellung wurde zum grossen Erfolg. 1959 verlieh ihm die Stadt Zürich den Kunstpreis. Museumsausstellungen in Bern, Basel, und Zürich festigten in den folgenden Jahren seinen Ruf als einen der wichtigen figürlichen Maler der Schweiz.
Adresse
Langstrasse 31
Erreichbarkeit
Bus 32, Kernstrasse
Ergänzende Infos
Literatur
-
Kult Zürich Aussersihl, Bruno Kammerer: Die Gubler-Brüder, Verlag um die Ecke, Zürich, 2010
Historische Bilder
Eduard Gubler: Der Hirte und sein Lamm, Oelgemälde, um 1925
Ernst Gubler: Liegender Frauenakt, Relief, Datum unbekannt
Max Gubler: Winterlandschaft, Kloster Fahr, 1944.