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Rundgänge in Aussersihl und Hard, dem Zürcher Stadtkreis 4

Helvetiaplatz

Helvetiaplatz 

August Bebel

Am 17. August 1913 findet das Begräbnis von August Bebel (*1840), einer Gründerfigur der europäischen Arbeiterbewegung, statt; es ist die grösste Trauerfeier, die je in Zürich stattfand. Bebel stirbt vier Tage zuvor bei einem Kuraufenthalt in Passugg GR an einer Herzschwäche. Seine Leiche wird in einem Palmenhain im Volkshaus aufgebahrt; 60‘000 Menschen aus ganz Europa ziehen während drei Tagen am Sarg vorbei. Am Trauerzug vom Helvetiaplatz zum Friedhof Sihlfeld beteiligen sich 20‘000 Personen, darunter 500 Kranzträger, Delegationen aller europ. Arbeiterparteien. Beim Friedhof werden Tickets ausgegeben. Bebel, Gründer der SPD und der Internationalen Arbeiterassoziation, war von 1871 bis zu seinem Tod Mitglied des deutschen Reichstages, wo er die Kriegskredite bekämpfte. Mehrmals war er in Haft. Er galt als guter Redner und wurde als „Kaiser der Arbeiter“ als Gegenfigur des Deutschen Kaisers verehrt, von Rosa Luxemburg als „Parlamentarist“ und von den Revisionisten in der SPD als „linker Diktator“ kritisiert. Seit 1890 lebte Bebel, der in Leipzig ein Unternehmen besass, mehrheitlich in seiner Villa Julie in Küsnacht direkt am See. 1963 und 2013 fanden Gedenkfeiern mit den jeweiligen SpitzenpolitikerInnen der deutschen und schweizerischen Sozialdemokratie statt.

Adresse

Helvetiaplatz

Erreichbarkeit

Tram 8, Bus 32 Haltestelle Helvetiaplatz

Literatur

  • Schmidt, Jürgen: August Bebel Kaiser der Arbeiter. Zürich 2013
  • Stefan Keller: Hundert Jahre Volkshaus Zürich, Einst + Jetzt, 2010
  • Baertschi, Hanspeter, a.a.O, S. 432/433

Historische Bilder